Meet The Artists

Art
Reza Hazare
Reza Hazare (*1987 in Zahedan, Iran) ist ein afghanisch-schweizerischer Künstler, dessen Arbeiten sich mit Identität, Entwurzelung und den psychischen Folgen des Exils befassen. Als Kind afghanischer Geflüchteter im Iran aufgewachsen, prägt ihn ein tiefes Gefühl des Dazwischenseins – zwischen Ländern, Kulturen und Zugehörigkeiten.
Er studierte an der School of Fine Arts in Teheran (2002–2005) und schloss 2012 an der Aserbaidschanischen Kunstakademie in Baku ab. Seine künstlerische Praxis umfasst Zeichnung, Malerei, Skulptur und Installation. In seinen Werken verarbeitet er Themen wie Migration, kulturelle Dislokation und posttraumatische Erfahrungen, oft durch fragmentierte Figuren und emotionale Bildräume.
Ein zentrales Projekt ist Anesthesia, das die emotionale Taubheit und Identitätsverluste afghanischer Geflüchteter – insbesondere jener, die im Exil geboren wurden – sichtbar macht.
Hazare stellte international aus, unter anderem bei Art Dubai (2014), im Espace Culturel Louis Vuitton Paris („Altérité“, 2013), bei der Moskauer Biennale für junge Kunst (2012) sowie in Baku, Stockholm, Basel und Dubai. 2018 war er Stipendiat des Nordic Guest Studios in Stockholm und Teil des Projekts Shared History im Färgfabriken.
Sein Schaffen wurde u.a. von der Britischen Botschaft in Aserbaidschan gefördert. Neben der eigenen Arbeit engagiert er sich in der Vermittlung und unterrichtete Kinder in Malerei. Hazare gibt über seine Kunst Menschen ohne Stimme Ausdruck – jenen mit hybrider Identität, ohne festen Ort und mit unsichtbaren Wunden des Exils.

Art
Petra Njezic
Petra Njezic ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die sich mit Malerei, Performance und installativen Arbeiten auseinandersetzt. Nach ihrem Studium an der Akademie der angewandten Künste der Universität in Rijeka (BA & MA in Art Education) kehrte sie in die Schweiz zurück und ist heute eine prägende Stimme der freien Kunstszene im Kanton Aargau.
Ihre Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie der Stadt Aarau, der Stadt Brugg und der NOA Collection Luzern und wurden u. a. im Aargauer Kunsthaus («Auswahl» 2021, 2022, 2024), im Zimmermannhaus Brugg und bei der Jungkunst Winterthur ausgestellt. 2021 wurde sie als erste Stadtkünstlerin von Aarau ausgezeichnet, und 2022 erhielt sie den Förderbeitrag des Aargauer Kuratoriums.
Neben ihrer eigenen künstlerischen Praxis engagiert sich Njezic aktiv für die freie Kunstszene, u. a. als Mitinitiatorin des Zwischennutzungsprojekts Nordbau – wellrock in Aarau, das Ateliers und Ausstellungsflächen für Künstler:innen bietet.
Mehr zu ihrer Arbeit: www.petranjezic.com

Bildener Künstler
Nick Walter
Nick Walter ist bildender Künstler mit Fokus auf Fotografie, Mixed Media und Installation. Er lebt in Aarau und stellte bereits mehrfach in der ganzen Schweiz aus – unter anderem im Aargauer Kunsthaus, Stadtmuseum Aarau und im Forum Schlossplatz. Als Finalist von Schweizer Jugend Forscht und Träger mehrerer Kulturförderpreise entwickelt er derzeit neue Perspektiven zu den Themen Intimität, Fragmentierung und Resilienz.
Was Nicks künstlerische Praxis antreibt, ist ein tief verwurzeltes Bedürfnis, gelebte Erfahrungen in eine visuelle Sprache zu übersetzen. Seine frühe Begegnung mit der analogen Fotografie war nicht nur ein kreatives Erwachen, sondern auch eine emotionale Notwendigkeit – Bilder zu schaffen für das, was sich nicht in Worte fassen lässt. Die Kamera wurde so zum Zeugen und Begleiter, durch den er zutiefst persönliche und zugleich universelle Werke erschafft.
Nicks Kunst schreit nicht – sie verweilt. Zwischen Spannung und Zärtlichkeit offenbart sie das, was oft verborgen bleibt – in Gesten, Schweigen und Schatten. Seine Werke laden zur Kontemplation ein, nicht zur Erklärung. Sie schaffen Raum für Verletzlichkeit, ohne zu vereinfachen. In allem, was er tut, wirkt eine stille Kraft, die den Betrachter einlädt zu fühlen, ohne belehrt zu werden.
Website: www.nickwalter.ch

Bildene Künstlerin
Christiane Hinrichs
Christiane Hinrichs lebt und arbeitet als Bildende Künstlerin in der Schweiz. Ihre Werke bewegen sich zwischen Skulptur, Installation und Zeichnung und entstehen aus einem unmittelbaren Dialog mit dem Material. Holz, Stahlband, Licht, Schatten – jedes Medium bringt eigene Gegensätze mit sich: Schwere und Leichtigkeit, Bewegung und Stillstand, Intuition und Struktur.
Ihre großformatigen Objekte, teils mit der Motorsäge aus massivem Holz gearbeitet, tragen die Spuren ihrer Entstehung sichtbar auf der Oberfläche. Sie wirken archaisch und gegenwärtig zugleich, roh und poetisch. Die raumgreifenden Installationen aus gebrauchten Stahlbändern wiederum verwandeln sich zu schwebenden Linien, deren Schatten eigene Bilder erzeugen – ephemere Zeichnungen, die das Gewicht des Materials aufheben.
In ihrer künstlerischen Sprache arbeitet Hinrichs mit Archetypen, mit Symbolen von Schutz und Begrenzung, von Bewegung und Verwirrung. Ihre Werke laden nicht zur Erklärung ein, sondern zur Resonanz. Sie sprechen direkt – mit Körper, Erinnerung und Intuition.
Website: christianehinrichs.com

Musik Forsher
Joachim Huber
Joachim Huber ist Künstler, Musiker und Forscher mit einem besonderen Interesse an Klang, Raum und Materialität. Sein Schaffen bewegt sich an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Klangkunst und Performance. Er untersucht die Wechselwirkungen zwischen Raum, Körper und Klang in experimentellen Setups, die sowohl konzeptuell als auch sinnlich erfahrbar sind. Seine Projekte reichen von ortsspezifischen Installationen über Klangperformances bis hin zu akustischen Feldforschungen.
Er ist Dozent an der Berner Fachhochschule (Departement Gestaltung, Kunst und Konservierung) und begleitet dort künstlerische Prozesse und Forschungsprojekte. In seiner Lehre verbindet er Theorie und Praxis, legt Wert auf interaktive Diskurse und fördert transdisziplinäre Perspektiven. Auch außerhalb der Hochschule gestaltet er Gesprächsformate wie die Raumgespräche oder beteiligt sich an öffentlichen Veranstaltungen, um Kunst im sozialen Raum zu verankern.
Zu seinen aktuellen Projekten zählen die Mixed-Media-Installation Aaräblaschtik (Wellrock 2023–2024) sowie die performative Klanginstallation 1–3 String Raumgitarre – 30m Viehdraht, die von Dezember 2024 bis Juni 2025 realisiert wird. Joachim Huber lebt und arbeitet in Bern, seine Arbeiten waren in der Galerie Kunstraum Volume, in Wellrock und an weiteren kulturellen Orten der Schweiz zu sehen und hören.
Linkedin: Joachim Huber

Storyteller
Heinz Linder
Heinz Linder ist Coach, Supervisor und Organisationsentwickler mit langjähriger Erfahrung im kirchlichen, sozialen und Bildungsbereich. Seit 1998 ist er mit Linderberatung selbstständig tätig und begleitet Fachpersonen sowie Organisationen in Entwicklungsprozessen. Zuvor war er unter anderem für die Stiftung Schürmatt und den Kanton Aargau tätig. Sein Studium absolvierte er an der Hochschule für Heilpädagogik Zürich mit Schwerpunkt auf Heilpädagogik und therapeutischen Arbeitsfeldern.
Darüber hinaus ist Heinz Linder eine prägende Persönlichkeit der Kulturszene in Aarau. Als langjähriger Präsident des Vereins Szenaario war er massgeblich an der Leitung und Entwicklung des Theater Tuchlaube Aarau beteiligt. Unter seiner Führung trug Szenaario entscheidend zur Förderung regionaler Künstler*innen und zur Vielfalt des lokalen Theaterangebots bei.
Im Jahr 2020 spielte Heinz Linder eine zentrale Rolle bei der Fusion mehrerer Kulturvereine – darunter Szenaario, Theatergemeinde Aarau, Fabrikpalast und Freunde Alte Reithalle Aarau (FARA) – zur heutigen Bühne Aarau. Ziel war es, die Kulturlandschaft der Region zu stärken und die Strukturen für Theaterproduktionen zu vereinheitlichen.
Auch über den Kulturbereich hinaus engagiert sich Heinz Linder für das Gemeinwesen. Er ist aktiv im Forum der Älteren – Region Aarau (FORÄRA), das sich für die Anliegen älterer Menschen einsetzt, sowie bei der Initiative Miteinander im Quartier Aarau (MoA), die den nachbarschaftlichen Austausch fördert. Sein Engagement steht für eine integrative, generationenübergreifende Kultur des Miteinanders in Aarau.

Tanz Dramaturgie
Rebecca Frey
Rebecca Frey hat an der Universität Lausanne Germanistik, Anglistik, Theatergeschichte und Dramaturgie studiert. Ihre Leidenschaft für Bewegung und Ausdruck führte sie anschliessend zu einer Weiterbildung im zeitgenössischen Tanz. Seither ist sie als Tanzschaffende in der freien Szene aktiv, unter anderem mit dem Tanz- und Parkour-Kollektiv InQdrt, das an der Schnittstelle von Körper, Raum und urbaner Kultur arbeitet.
Ihren Einstieg in die Kulturförderung fand sie beim Migros-Kulturprozent, wo sie zunächst ein Praktikum beim Tanzfestival Steps absolvierte. Von 2020 bis 2024 verantwortete sie die Kommunikation von m2act, einem Förder- und Netzwerkprojekt für die Darstellenden Künste, das sich für strukturelle Verbesserungen und kollaborative Prozesse in der Szene einsetzt. In dieser Rolle prägte sie die kommunikative Ausrichtung des Projekts entscheidend mit.
Seit März 2025 ist sie bei Kulturvermittlung Schweiz tätig und verantwortet dort die Bereiche Kommunikation und Social Media. Mit ihrer Doppelperspektive als Künstlerin und Kulturvermittlerin bewegt sie sich sicher zwischen strategischer Kommunikation und künstlerischer Praxis – stets mit einem Fokus auf Zugang, Teilhabe und Sichtbarkeit innerhalb der vielfältigen Kulturlandschaft.

Musikerin Komponistin Musiktherapautin
Ingrid Lukas
Ingrid Lukas, geboren am 20. August 1984 in Tallinn, Estland, ist eine schweizerisch-estnische Sängerin, Pianistin, Komponistin, Musiktherapeutin und Bandleaderin. Ihre musikalische Handschrift verbindet estnische Volksmusik mit elektronischen Elementen, urbanen Klanglandschaften und Pop – emotional, sphärisch und stets berührend.
Zwischen 2002 und 2007 absolvierte sie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ein Masterstudium in Jazz- und Populargesang. Von 2015 bis 2018 folgte ein zweiter Master in Musiktherapie an der Universität der Künste Berlin. Seither verbindet sie künstlerische und therapeutische Perspektiven auf einzigartige Weise.
Bisher veröffentlichte sie eine EP und vier Alben und trat international auf – u. a. in der Schweiz, Estland, Südkorea, der Karibik, den USA, Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien, Lettland, Grossbritannien und den Niederlanden.
Neben ihrer Konzerttätigkeit arbeitet sie als Stimmcoach und Musiktherapeutin. Gemeinsam mit Diandra Russo entwickelte sie das Workshop-Format „Listen Up“, das Musik, Stimme und Persönlichkeitsentwicklung vereint. Ihre Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von Musik, Bewusstsein und gesellschaftlicher Transformation.
Ob solo, oder im Ensemble - mit Diandra Russo (Saxophon, Backing Vocals), Manuel Rindlisbacher (Bass) und Ronan Skillen (Perkussion) - schafft Ingrid Lukas immersive Klanglandschaften, die zwischen urbanem Puls und nordischer Stille schweben.
«A celestial sound experience… Her show was full of flowing rhythms, melancholy, spiritual groove and cosmic vocals. Heavenly!» Kath von Sound-a-Word.​​
Website: www.ingridlukasmusic.com
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Musikerin Musiktherapautin
Diandra Russo
Diandra Russo trägt viele Hüte als Musiktherapeutin, Dozentin, Musikerin und Nachwuchsforscherin. Sie wuchs in einer sizilianischen Familie im Raum Aarau auf. Ihr Studium führte sie in die USA, wo sie am Alverno College in Milwaukee mit Summa Cum Laude den Bachelor of Music in Music Therapy abschloss. In New Orleans sammelte sie am River Oaks Psychiatric Hospital wertvolle Berufserfahrung in der Akutpsychiatrie und erhielt die US-amerikanische Berufszulassung als Music Therapist Board Certified (MT-BC).
Zurück in der Schweiz absolvierte sie das MAS-Upgrade in Klinische Musiktherapie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), wo sie seit 2021 als Dozentin und Co-Leiterin der Studiengänge Musiktherapie tätig ist. Beruflich war sie in verschiedenen Feldern der Musiktherapie tätig – von der Kinder- und Jugendpsychiatrie bis zur Geriatrie – und leitete mehrere Jahre lang die Abteilung Musiktherapie im Bereich Psychosomatik an der Klinik Barmelweid.
Neben ihrer klinischen und hochschulischen Tätigkeit ist Diandra als Saxofonistin aktiv – insbesondere in den Genres Funk, Soul und Pop – und ist Mitglied der Band von Ingrid Lukas. 2022 gründete sie ihre eigene Praxis «Musiktherapie Aarau» und ist seit 2023 als PhD-Kandidatin an der Aalborg University (Dänemark) am Studieren.
Mehr unter: www.musiktherapie-aarau.ch